Beschreibung
Ein intelligenter und vernetzter öffentlicher Raum sammelt Daten in öffentlichen Bereichen und zeigt diese an oder reagiert darauf. Die Daten können über Wi-Fi oder andere ähnliche Technologien sicher übertragen werden, d.h. mit einem zentralen System kombiniert werden. Bei den Daten, die mit Sensoren gesammelt werden, kann es sich um Daten über die Luftqualität, die Bewegungen und Personen im öffentlichen Raum oder sicherheitsrelevante Informationen handeln. Dabei sollte besonderer Wert auf die Wahrung der Privatsphäre gelegt werden, z.B. durch den Einsatz nicht-intrusiver Sensoren. Häufig implementierte Teildienste sind Wi-Fi-Hotspots oder Leitbaken für die blinde Navigation. Öffentliche Displays können z.B. Zugang zu lokalen Karten, einem Verzeichnis von Geschäften und Dienstleistungen oder einer multimodalen Routenplanung bieten. Diese obligatorischen und zusätzlichen Funktionen des intelligenten und vernetzten öffentlichen Raums werden im Folgenden dargestellt. Die Sensoren und Technologien, die zur Realisierung der verschiedenen Funktionen eingesetzt werden, können z.B. an intelligenten Beleuchtungsmasten angebracht werden und die zugrunde liegende Backbone-Infrastruktur nutzen.
Marktpotenzial
Wie groß ist der potenzielle Markt für diese Lösung? Gibt es EU-Ziele, die die Umsetzung unterstützen? Wie hat sich der Markt im Laufe der Zeit und in letzter Zeit entwickelt?
Marktübersicht
Intelligente und vernetzte öffentliche Räume können unterschiedliche Ziele haben, unterschiedliche Dienste anbieten, unterschiedliche Systemarchitekturen verwenden und unterschiedliche Organisationsformen und Geschäftsmodelle entwickelt haben. Diese Vielfalt hängt mit den verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten zusammen, in denen sich digitale Städte entwickelt haben. Die Lösung kann z.B. die Sicherheit erhöhen, Geld sparen oder wertvolle Daten generieren. Seit Ende der 1990er Jahre setzen immer mehr Städte intelligente und vernetzte öffentliche Räume ein. Da der Vorteil solcher Lösungen mit der Anzahl der implementierten und vernetzten Lösungen zunimmt, wird ein exponentielles Wachstum erwartet.
(Gregory S. Yovanof und George N. Hazapis, 2009)
Marktfähige Ergebnisse
Der intelligente und vernetzte öffentliche Raum kann verschiedene Anwendungen wie einen allgegenwärtigen Notfallmelder oder intelligente Straßenlaternen umfassen - jede mit ihrem eigenen Geschäftsmodell. Die Arbeitsabläufe der einzelnen Systeme sind jedoch ähnlich.
- Energiesparender Überwachungsmodus: Die Umgebung wird von Sensoren mit geringem Energie- und Datenverbrauch gescannt, um relevante Ereignisse zu identifizieren.
- Reasoning-Modus: Die generierten Daten werden analysiert und eine Entscheidung über eine Reaktion wird getroffen
- Überwachungsmodus mit hohem Informationsgehalt : Wenn keine zweifelsfreie Entscheidung getroffen werden kann, müssen weitere Informationen gesammelt werden
Mögliche marktfähige Ergebnisse eines intelligenten und vernetzten öffentlichen Raums sind:
- Verbessertes Erlebnis im öffentlichen Raum
- Werbung
- Sammeln von Daten
- Erhöhte Sicherheit
- Vermessung der Umgebung
- Bereitstellung von Informationen für die Bürger
- Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen wie Müllabfuhr
- Erhöhte persönliche Effizienz
Unterstützende Faktoren
Unterstützende Infrastruktur
Da es im intelligenten und vernetzten öffentlichen Raum vor allem um die (fast) Echtzeit-Reaktion auf Daten geht, ist ein gutes Daten-Backbone, im besten Fall ein Glasfaser-Backbone, erforderlich.
Regierungsinitiativen
Intelligente und vernetzte Anwendungen für den öffentlichen Raum werden oft von Kommunen oder in Zusammenarbeit mit diesen umgesetzt, da eine Voraussetzung dafür die Verfügbarkeit von öffentlichem Raum ist. Ausschlaggebend für solche Anwendungen sind oft Probleme, die gelöst werden müssen, wie ein begrenztes Budget oder die fehlende Sicherheit. Neben der Kommune müssen auch die Einwohner die Lösung akzeptieren. Daher sind aufgeschlossene Menschen und eine ausreichende Datensicherheit erforderlich. Dies kann durch den Einsatz von Privacy by Design erreicht werden. Dabei werden nur die relevanten Teile oder Schlussfolgerungen der Daten gespeichert oder gesendet.
(Shane Mitchell, Nicola Villa, Martin Stewart-Weeks und Anne Lange, 2017)