Beschreibung
In der EU gibt es viele Brachflächen mit verschmutztem Boden, Wasser oder Luft. Eine beträchtliche Anzahl dieser Brachflächen liegt zentral und ist an das Verkehrssystem angeschlossen. Green Remediation ist eine Lösung, die diese Brachflächen saniert und die Nutzung dieser Flächen ermöglicht. Die wichtigsten Vorteile der Anwendung dieses Modells sind:
1) Verhinderung von Neuentwicklungen auf der grünen Wiese
2) Verbesserung der menschlichen Gesundheit und der Umweltbedingungen.
Die Idee hinter dieser grünen Sanierung ist, dass nicht nur die Verschmutzung minimiert oder beseitigt wird, sondern auch die effiziente Nutzung von Ressourcen und die Auswirkungen der Sanierungstechniken reduziert werden. Der wesentliche Punkt ist, dass der verschmutzte Boden oder das Grundwasser vor Ort dekontaminiert wird, so dass ein Abtransport außerhalb des Geländes nicht erforderlich ist. Außerdem kann die Energie vor Ort erzeugt werden, was Einsparungen beim Stromverbrauch ermöglicht, und die alte Infrastruktur kann wiederverwendet oder recycelt werden.
Marktpotenzial
Wie groß ist der potenzielle Markt für diese Lösung? Gibt es EU-Ziele, die die Umsetzung unterstützen? Wie hat sich der Markt im Laufe der Zeit und in letzter Zeit entwickelt?
Marktübersicht
Ein Vorteil von Investitionen in die Standortsanierung ist, dass viele dieser Brachflächen zentral gelegen sind und über eine gute Anbindung an das Verkehrssystem verfügen. Eine weitere Möglichkeit ist, dass das Gelände nach der Sanierung verkauft oder für den Bau von Gebäuden und Häusern genutzt werden kann. Weitere Anreize sind staatliche Programme und Fördermittel sowie die finanzielle Entschädigung durch den Verursacher.
Verursacherprinzip: Wer durch seine Tätigkeit einen Umweltschaden verursacht, haftet finanziell für dessen Sanierung (Richtlinie 2004/35/EG, 2004).
A-B-C-Modell
Gemäß dem CABERNET-Netzwerk (Concerted Action on Brownfield and Economic Regeneration) gibt es drei Arten von Brachflächen: Typ A, Typ B und Typ C. Typ A sind Flächen, bei denen der Grundstückspreis höher ist als die Sanierungskosten. Diese Projekte werden in der Regel von privaten Akteuren durchgeführt. Typ B umfasst Gebiete, in denen der Grundstückswert ähnlich hoch ist wie die Sanierungskosten. Daher ist die Beteiligung des Staates erforderlich, um Projekte rentabel zu machen. Typ C sind alle Gebiete, in denen die Sanierungskosten höher sind als der Grundstückswert nach der Sanierung. Öffentliche Akteure führen an diesen Standorten Projekte durch.
(NICOLE Brownfield Working Group, 2011)
Beispiel USA, Monterey Park
- Sanierungsziele: Sanierung von Boden und Wasser, die durch eine 145 Hektar große inaktive Mülldeponie kontaminiert sind
- Grüne Sanierungsstrategie: Umwandlung von Deponiegas in elektrische Energie zur Nutzung vor Ort
Im Rahmen des Projekts wurden im Jahr 2002 sechs 70-kW-Mikroturbinen als Teil des Deponiegassammelsystems installiert. Diese Mikroturbinen sind in der Lage, eine Durchflussrate von 5.500 Standardkubikfuß pro Minute zu verarbeiten. Das System leitet die Emissionen der Mikroturbinen in das bestehende Gasaufbereitungssystem zurück, um die Entfernung von Schadstoffen zu gewährleisten. Das System erzeugt ausreichend Energie, um etwa 70% des Bedarfs vor Ort zu decken, einschließlich der thermischen Oxidation, eines 40-PS-Gasgebläses, der Kühleinheiten und der Luftaustauschsysteme. Die Implementierung spart jedes Jahr bis zu 400.000 $ an Stromkosten (U.S. EPA/OSWER, 2007).
Regierungsinitiativen
Welche Anstrengungen und Maßnahmen unternehmen die lokalen/nationalen öffentlichen Verwaltungen, um diese Lösung zu fördern und zu unterstützen?
Subventionen
Staatliche Ausgaben sind ein wichtiger Teil der Mittel für das Management von Altlasten. Je nach Land ist ihr Verhältnis zu den Kosten für private Akteure unterschiedlich. In Estland beispielsweise kommen 90 % der Mittel für diese Tätigkeit von der Regierung, während in Belgien die staatlichen Mittel nur 25 % ausmachen. Betrachtet man die Länder in der Grafik, so stammen durchschnittlich 42% der Gesamtausgaben für das Altlastenmanagement aus öffentlichen Mitteln.
Darüber hinaus verfügen siebzehn europäische Länder über Finanzierungsmechanismen für "verwaiste" verschmutzte Standorte. Verwaiste Altlasten sind Standorte, bei denen keine Partei für die Sanierung verantwortlich ist. Diese Länder sind Österreich, Belgien, Kroatien, Zypern, die Tschechische Republik, Estland, Finnland, Frankreich, Ungarn, Irland, Italien, die Niederlande, Norwegen, die Slowakei, Schweden, die Schweiz und das Vereinigte Königreich.
(Europäische Umweltagentur, 2014)
Regierungsinitiativen
Nach Angaben der Europäischen Umweltagentur gibt es in Europa schätzungsweise 2,5 Millionen potenziell kontaminierte Standorte, von denen etwa 14% (34.0000 Standorte) mit hoher Wahrscheinlichkeit kontaminiert sind (Europäische Umweltagentur, 2014). Die Schätzungen können aufgrund der föderalen Definitionen von Brachflächen und kontaminierten Standorten sowie der Verfügbarkeit nationaler Statistiken variieren.
Da es sich um ein aktuelles Problem in allen europäischen Ländern handelt, verfügen die meisten Länder über Vorschriften zur Bodenbewirtschaftung und -sanierung. In der folgenden Tabelle werden die nationalen Strategien und Ziele für einige europäische Länder vorgestellt.
Link zur vollständigen Tabelle (unten auf der Seite)